Walpurgisnächte
Ursula Kamischke
(Jg. 1954, seit 1974 Berlin), kreativ + bildend tätig – Bild, Wort, Stimme/Musik, Perkussion/Kunst, Geschichte/Polit-Aktion u. a.Achtziger Jahre Bilder und Erinnerungsfetzen trommelnd – in bunter und entschiedener Frauensambagruppe Lärm & Lust (manchmal auch missverstanden als „Demoleitung“ oder „Erste Hilfe“) anziehende, mitreißende Kraft
Frauen erobern sich die Nacht zurück! (und Hexen tanzen ihre Macht) Kleistpark, die Potsdamer runter (noch Siebziger?) oder Amazone Tiergarten oder (immer schön) S-Bahn-Unterführungen oder Alte TU-Mensa (wilde Feste nach der Demo) oder (neunzig) – Winterfeldplatz (und Kollwitzplatz – anders)
Lietzenburger Straße – Aktionen gegen Sex-Shops eine Frau wird festgenommen vier Samba-Frauen bleiben an der Wanne eindringlicher Rhythmus und Sprechgesang „Lasst die Frau frei!“ (sie wird frei gelassen)
Dann – diese ellenlangen (und schlecht verständlichen) antipatriarchalen und antiimperialistischen Reden vom Lautsprecherwagen – die Energie der Frauen und ihrer Demo (immer wieder) unterbrochen
Brenzlige Situationen – Einkesselungen durch die Polizei schnell angesagte Abgänge „Geht nicht allein in die U-Bahn!“
Neunziger Jahre – noch Fortsetzung – und anders neue Frauensambagruppen zwei erste Kurse (einundneunzig im FFBIZ) Frauen erheben ihre Stimme und weiter – woanders und auf viele Weisen